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Auch mal was nicht wissen

Mini-Blog

Manchmal darf man auch etwas nicht wissen
Selbst wenn man der anerkannte Spezialist für eine bestimmte Sache oder ein Fachgebiet ist, und man speziell für diese Aufgabenstellung engagiert wurde, wird man in Situationen kommen, in denen man auf eine Frage, ein Problem, einen Fehler oder eine Aufgabe stößt, die man noch nie zuvor bewältigen musste, und auf die man keine Antwort oder Lösung zur Hand hat.
Solche Situationen nenne ich im Stillen für mich auch IKEA-Syndrom. Warum das?
Das Prinzip der Fertigmöbel: Es kann doch nicht schwer sein, sowas zusammen zu setzen!
Aber: Sie können schon dutzende von Fertigmöbeln aufgebaut haben, und auch bereits hunderte von Möbelschrauben mit dem Universalwerkzeug eingedreht haben.

Dennoch wird der Tag kommen, an dem Sie auf ein Möbelstück stoßen, das zwar nach den gleichen Prinzip aufgebaut werden muss, wie schon viele andere, die Sie aufgebaut haben, aber plötzliche passt hier ein Brett nicht an die Stelle, an der es eigentlich passen sollte, oder eine Schraube ist zu kurz, oder ein Teil ist nicht wie erwartet vorhanden.

Und obwohl Sie schon viele Male ein ähnliches Möbelstück zusammengeschraubt haben und auf reichlich Erfahrung zurückblicken können, und es eigentlich doch auch garnicht so schwierig sein kann..... Sie kommen nicht weiter.
In genau solche Situationen kann man auch in Projekten geraten. Und das eigentlich garnicht mal so selten. Nun gibt es 2 Möglichkeiten damit umzugehen.

Man versucht möglichst gut dabei auszusehen, und sondert eine sinnvoll klingende Abfolge von Fachbegriffen ab, die auf den ersten Blick gut in den Kontext passen. Dann versucht man unauffällig einen Lösungsweg zu finden, der sich auch irgendwie in die abgesonderten Fachbegriffe einpasst. Wenn alles gut geht, dann steht man tatsächlich ganz gut da. Wenn es aber nicht klappt, dann ..... beenden Sie den Satz ruhig selbst.

Oder man geht offen mit dem IKEA-Syndrom um. Man gibt zu, auf ein solches Problem noch nicht getroffen zu sein. Wenn man ein Vorstellung hat, wie zur Lösung vorgegangen werden könnte, dann erklärt man die möglichen Alternativen. Man bittet sich Zeit und/oder Unterstützung bei der Erarbeitung einer Lösung aus. Der Nachteil auf den ersten Blick: Man muss zugeben, etwas nicht zu wissen, die Ursache nicht zu kennen oder keine Lösung präsent zu haben.

Dennoch bin ich persönlich der Meinung, dass es sich lohnt, auch mal etwas nicht zu wissen. Denn ich habe festgestellt, dass es durchaus Professionalität vermittelt, eine Lösung oder eine Antwort erst erarbeiten zu müssen. Ebenso zeigt es Respekt vor den Fähigkeiten von Kollegen und Mitarbeitern, diesen nichts vorzumachen, sondern um Mithilfe zu ersuchen. Und nicht zuletzt gibt es mir selbst die Möglichkeit zu lernen, ohne dabei den Anschein erwecken zu müssen, es eigentlich schon zu wissen.


Fazit:
Solange es nicht so ist, dass man sich auf Kosten eines Kunden erst das Spezialwissen erwirbt, für das man eingekauft wurde, schadet es weder dem eigenen Ansehen, noch dem Kundenverständnis, wenn man auch mal etwas nicht kann.  Im Gegenteil, es entsteht eine Win/Win-Situation. Der Kunde erhält eine fundierte ordentliche Lösung seines Problems. Eventuell erlangen auch die Kunden-Mitarbeiter dabei Zusatzwissen und Erfahrung. Der Berater erlangt neues Wissen und Erfahrung, die beim nächsten Kundenproblem richtig eingesetzt werden kann.




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