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Was als Freelancer so alles in die Kalkulation einfließen muss
Wenn man als Freelancer seinen Stundensatz kalkulieren will, sollte man sich nicht nur auf sein Bauchgefühl verlassen, sondern tatsächlich kalkulieren, was man denn tatsächlich braucht, um den Spaß an der Tätigkeit nicht zu verlieren.
Dabei spielt es auch immer eine große Rolle, wie man seine Auslastung mit in die Kalkulation mit einbezieht. In vielen Fällen muss man durchaus davon ausgehen, dass man nicht immer eine 100%ige Auslastung erzielen kann. Nicht nur die üblichen Tätigkeiten für Organisation, Akquisition und Buchhaltung gehen von der Zeit ab, die man in Rechnung stellen kann, sondern auch Leerlaufzeiten zwischen Projekten können ja mal vorkommen.
Genauso kann es nicht schaden ein kleines bisschen Urlaub mit einzuplanen, in dem man tatsächlich ausspannt. Dies bedeutet jedoch auch, dass für diese Zeiten keine Rechnungen geschrieben werden können.
Wie viele Arbeitatage hat das Jahr?
Ausgehend von 365 Tagen des Kalenderjahres müssen zur Ermittlung der Arbeitstage einige Abstriche gemacht werden:
52 Wochenenden (104 Tage)
10 gesetzliche Feiertage (im Durchschnitt und je nachdem, wie sie in die Wochentage fallen) Hier ein kleiner Link Feiertage ermitteln
Damit bleiben insgesamt 236 Arbeitstage übrig. Darin sind noch keinerlei Krankheitstage oder sonstiges berücksichtigt. Ja, auch Freelancer werden ab und zu mal von einer kleinen Grippe heimgesucht!
Kosten
Als nächstes sollte eine kleine Kostenaufstellung folgen. Diese sollte möglichst vollständig sein, denn man möchte ja mit seinem Stundensatz mal mindestens seine laufenden Lebenshaltungskosten abdecken, wenn mann schon sonst keinen Spaß hat :)
Was alles so zu den Kosten zählen kann:
Miete / Abtrag für Wohnung/Haus
Nebenkosten der Miete, Unterhaltskosten für Haus (Abwasser, Grundsteuern, Heizkosten, Strom, etc.)
Miete & Nebenkosten für ein eventuell angemietetes Büro
Essen / Trinken
Krankenversicherung
Sonstige Versicherungen (Haftpflicht, Rechtschutz, Gebäudeversicherung, etc.)
Altersvorsorge (sollte man tun)
Steuervorauszahlungen (gemessen am Vorjahres-
Man kann diese Kosten auch aufteilen in monatliche und jährliche Kosten. Aus der Summe all dieser Kosten errechnet sich ein Kosten-
Prozentuale Auslastung
Im letzten Schritt der Kalkulation sollte man eine kleine Tabelle erstellen, in der verschiedenen Szenarien für die erwartet Auslastung pro Jahr aufgestellt sind.
Sicherlich ist eine Auslastung von 100% ein erstrebenswertes Ziel, jedoch meist nicht wirklich realistisch. Die schon angemerkte Krankheit kann zur Reduzierung führen, oder auch der hin und wieder notwendige Bürotag, um Rechnungen zu schreiben, die Buchhaltung vorzubereiten, oder auch eine Zeit, in der man sich um die Gewinnung von neuen Projekten kümmern muss.
Wird also beispielweise von einer Auslastung von 80% ausgegangen, so beudeutet dies, dass 189 Tage (von 236) abgerechnet werden können.
Der anzustrebende kostendeckende Tagessatz für den Freelancer berechniet sich damit aus der Formel:
<Kosten pro Jahr> : (<Anzahl Arbeitstage pro Jahr> * <Auslastung %>)
Wohlgemerkt ist dies dann nur der netto Tagessatz der zur Kostendeckung ausreicht. Nicht enthalten ist angestrebter Gewinn und laufende Projekt-
Als Endergebnis sollte dabei so etwas wie die nachstehende Tabelle (Biespielwerte) herauskommen.
Auslastung | Kostendeckender Tagessatz | Bei 8h/Tag
|
-
100% 272,37 € 236 Auftrags-
90% 302,64 € 212 Auftrags-
80% 340,47 € 189 Auftrags-
70% 389,10 € 165 Auftrags-
60% 453,95 € 142 Auftrags-
50% 544,75 € 118 Auftrags-
40% 680,93 € 94 Auftrags-
30% 907,91 € 71 Auftrags-
20% 1.361,86 € 47 Auftrags-